Bosch Engineering macht Motoren für Blockheizkraftwerke und Stromgeneratoren wasserstofftauglich
Der Energieträger Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Als „grüner“ Wasserstoff ist er sogar komplett klimaneutral, wenn er beispielsweise per Elektrolyse aus regenerativ gewonnener elektrischer Energie erzeugt wird. Wasserstoff ist speicher- und transportierbar, sodass er sich gut zur Verwertung der Stromüberkapazitäten von Wind- und Sonnenkraftwerken eignet.
In manchen Industriezweigen entsteht Wasserstoff als Nebenprodukt in der Produktion. Auch dieser unter Umständen nicht hochreine Wasserstoff lässt sich in Verbrennungsmotoren nutzen. Ein wachsendes Einsatzfeld von Wasserstoffmotoren sind Blockheizkraftwerke für die Kraft-Wärme-Kopplung in der dezentralen Energieerzeugung sowie Stromgeneratoren, sogenannte Gen-Sets. Bosch Engineering liefert für die Motoren dieser Anwendungen das Steuergerät als Hardware sowie die passenden Softwarefunktionen.
In einem hier nur beispielhaften Entwicklungsprojekt benötigte ein Kunde ein Steuergerät für den Motor eines Blockheizkraftwerks, das unter anderem in Industrieanlagen, Schwimmbädern und Bürogebäuden zum Einsatz kommt. Für diesen imaginären Kunden sind hohe Zuverlässigkeit, Robustheit und Wartungsfreundlichkeit wichtige Eigenschaften. Zudem soll die Elektronik ohne großen Änderungsaufwand sowohl für Wasserstoff als auch andere gasförmige Kraftstoffe eingesetzt werden können.
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MD1CE100 als Motorsteuergerät für Stationärmotoren -
Anwendungsfall für das Steuergerät für Stationärmotoren
Flexible Systemplattform
Überzeugt hat den Kunden letztlich das Steuergerätekonzept von Bosch Engineering. Die Hardwareplattform baut auf den millionenfach bewährten Großserien-Elektronikkomponenten aus dem Automobilbereich auf, wurde jedoch auf die spezifischen Anforderungen des Stationärmotorsegments angepasst. Als integriertes System vereint das Steuergerät alle Motormanagementaufgaben wie Kraftstoffeinblasung, Zündung, Klopfregelung und Aussetzererkennung in einem Bauteil, sodass die Motorelektronik bei der Montage mit wenigen Handgriffen an den Motor angeschlossen werden kann. Dabei bietet das Plattformkonzept eine hohe Flexibilität, denn die einzelnen Funktionen lassen sich auch separat nutzen. Der Kunde kann so bei einem Motorprojekt alle Motorfunktionen über das Steuergerät von Bosch Engineering abdecken, während er bei Nutzung einer anderen Motorplattform darüber nur Zündung und Einblasung steuern und für die übrigen Motorfunktionen andere Systeme einsetzen kann .
Auch die Software des Motorsteuergeräts basiert auf dem Know-how aus dem Automotive-Bereich, wurde allerdings speziell für Stationärmotoren entwickelt. Der Kunde kann die Motorapplikation in Eigenregie durchführen. Einfache Konfigurationsmöglichkeiten der Softwareparameter erleichterten ihm die Systemabstimmung und die Anpassung des Motorsteuergeräts an die unterschiedlichen Kraftstoffe.
Umfangreiche Diagnosefunktionen
Blockheizkraftwerke sind dann besonders wirtschaftlich, wenn sie lange und zuverlässig betrieben werden und einfach zu warten sind. Neben hoher Qualität und Robustheit legt der imaginäre Kunde daher Wert auf eine einfache Fehleranalyse bei Unregelmäßigkeiten im Motorbetrieb. Vorteil des Systems von Bosch Engineering sind zahlreiche Diagnosemöglichkeiten, die das Servicepersonal des Werkskundendiensts bei der systematischen Fehlersuche unterstützen. Dazu legt das System relevante Informationen in einem Fehlerspeicher ab, der einfach und komfortabel über die CAN-Schnittstelle ausgelesen werden kann.
Ein weiterer Pluspunkt der Steuergerätehardware von Bosch Engineering ist die langfristige Lieferfähigkeit, da Bosch die elektronischen Komponenten entweder selbst entwickelt oder aus einer zuverlässigen Lieferantenstruktur heraus bezieht. Das reduziert den Überarbeitungsbedarf durch Hardwarekomponenten, die aufgrund von Produkt-Updates schon nach kurzer Bauzeit nicht mehr verfügbar sind.
Mit dem Konzept der Motorsteuerung für Stationärmotoren vereint Bosch Engineering eine hohe Funktionstüchtigkeit mit Robustheit und Flexibilität. So lässt sich das System beispielsweise ohne großen Änderungsaufwand sowohl für Wasserstoff als auch für andere Kraftstoffe wie Erdgas, Biogas oder künftig auch Ammoniak einsetzen. Der Kunde kann damit innovative Systeme entwickeln, die einen wichtigen und wertvollen Beitrag zur umweltfreundlichen Energieerzeugung in der EU und weltweit leisten.